Cityjazz in Halles schönster Mitte:
Zum 2. Mal - ein Publikumserfolg!
Live in Halles Innenstadt:
Samstag, den 4. Februar 2007
Begeisterte Zuhörer auf Halles Hauptbahnhof,
bei Peek & Cloppenburg, Thalia Bücher &
in der Musikbibliothek
Abschließende Gewinnauslosung
in der Galeria Kaufhof

Feminine Vielfalt verzaubert Halle und seine Gäste

„Das Zweite wird das Schwerste“, waren sich im Vorfeld Ulf Herden und Janis Kapetsis, die Veranstalter des Internationalen Jazzfestivals „Women in Jazz“, einig. Diese Erwartung war bei der Vorbereitung der zweiten Auflage des Festivals ständige Motivation für sie. Nach den vier kurzweiligen Festivaltagen hieß es dann: „Das Zweite war das Schönste.“ Was sicher auch die meisten der 2.500 Konzertbesucher bestätigen konnte. Selbst aus Polen, Österreich und Magdeburg reisten Jazzfans an die Saale, um die Konzerte von „Women in Jazz“ zu erleben – und waren begeistert.

Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz, Schirmherr des Festivals, eröffnete den ersten Festivalabend mit den Worten der Freejazz-Legende Irène Schweizer, wonach Frauen, um gleichermaßen wahrgenommen zu werden wie ihre männlichen Kollegen, immer ein bisschen besser sein müssten als diese. Kein Problem für Aziza Mustafa Zadeh. Die gebürtige Aserbaidschanerin zauberte eine Atmosphäre in das Opernhaus, die selbst für Kenner der „Prinzessin des Jazz“ überwältigend war. Allein mit ihrem wohlklingenden D-Flügel, ihrer klassisch-folkloristisch orientierten Stimme und einer kleinen Handtrommel gestaltete die anmutige Zadeh einen Konzertabend der Extraklasse. Passend zum Veranstaltungsort und dem Motto „Opera Jazz“ begeisterte sie das Publikum vor allem mit ihren Interpretationen von Bach, Händel, Mozart und Liszt.

Der zweite Abend war dann 22 Instrumentalistinnen und einer Sängerin vorbehalten. Zunächst wurde das erstmalige Aufeinandertreffen der amerikanischen Pianistin Lynne Arriale und der vitalen Posaunistin Sarah Morrow zelebriert. Wobei sich beide Solistinnen mit ihren individuellen Spielweisen hervorragend ergänzten: Lynne Arriale technisch wie improvisatorisch auf aller höchstem Niveau musizierend und Sarah Morrow ideenreich, witzig und spontan. Unterstützt durch den exzellenten Schlagzeuger Steve Davis und den mazedonischen Bassist Martin Gjakonowski entwickelte sich eine Interaktion in allerbester Session-Manier mit viel Lebendigkeit und Spontaneität, die man sich an der ein oder anderen Stelle auch beim darauf folgenden Konzert des United Women’s Orchestra gewünscht hätte. Die Frauenbigband präsentierte anspruchsvolle Kompositionen ihrer Leiterinnen Hazel Leach und Christina Fuchs und gab damit dem Festival in vielerlei Hinsicht eine neue Dimension.

Der dritte und letzte Abend in der Oper glich für viele Festivalbesucher einem Vokalmarathon. Die weite Reise führte vom Orient, über Deutschland bis nach Skandinavien. Alle drei Vokalprotagonistinnen überzeugten auf ihre ganz eigene Weise. Cymin Samawatie, Frontfrau ihrer ausgezeichneten Berliner Band Cyminology, nahm das Publikum schon mit ihren wohldurchdachten, persönlich wie poetischen Moderationen an die Hand und führte es in die Welt orientalischer Dichtkunst. Die Lokalmatadorin Cristin Claas „rockte“ das ehrwürdige Haus am Universitätsring im Anschluss gewaltig. Die entspannte und phantasievolle Art ihrer Darbietung machte sie zum Publikumsliebling dieses Abends. Überwältigende Bühnenpräsenz in skandinavischer Entspanntheit zeigte am Schluss eines langen Abends die Headlinerin: Susi Hyldgaard. Ihre Lieder von Liebe und Leid vermochten es, die Zuhörer suggestiv in ihren Bann zu ziehen. Wobei die unverwechselbare Individualität nicht nur der Frontfrau sondern auch ihren Begleitern an Violine, Bass und Schlagzeug bescheinigt werden kann.

Für den Swing im traditionellen Sinne waren bei diesem Festival vor allem die Damen und Herren aus dem Mutterland des Jazz verantwortlich. So auch am letzten Abend in der genau für diese Stilistik prädestinierten Konzerthalle Ulrichskirche. Eine sichtlich entspannte Diane Schuur freute sich zunächst darüber, dass Deutschland Handballweltmeister sei und am Abend der Superbowl angepfiffen würde. Dann wurde das Realbook aufgeklappt und nach allen Regeln der Kunst interpretiert. Diane Schuurs unglaubliche Stimme mit ihrem unverwechselbaren Vibrato entlockte dem Publikum Standing Ovations. Nicht weniger beeindruckend waren die solistischen Leistungen ihrer Sidemen, wobei vor allem Drummer Reggi Jackson mit einem selten so gehörten Crescendo-Solo in Verbindung mit einem monströsen Schattenwurf an die Kirchenwand der Ulrichskirche für nachhaltige Wirkung sorgte.

So vielfältig wie das Hauptprogramm präsentierte sich auch das erweiterte Rahmenprogramm des Festivals „Women in Jazz 2007“. Zunächst öffnete die Ausstellung Jazzfotografie „Schestag & Heinemann“ am Tag des stürmischen Kyrill im Kunstforum ihre Pforten. Eine Woche später, am 25. Januar zogen die Schauspielerin Katrin Schinköth-Haase und die Sängerin Tanja Panier, mit dem in Festivalregie entstanden Programm „Nina Simone – A Woman in Jazz“ mehr Zuschauer in ihren Bann, als üblicherweise eine Lesung besuchen. Zum wirklichen Publikumsrenner entwickelte sich dann am Festivalsamstag der Cityjazz in Halles Innenstadt. Ob im halleschen Hauptbahnhof, der Thalia Bücherei, bei Peek & Cloppenburg, in der Musikbibliothek oder bei der abschließenden Gewinnspiel-Verlosung mit Festivalstar Sarah Morrow in der Galeria Kaufhof, überall wurden die Jazzmusiker freundlich bis begeistert aufgenommen und erfreuten sich einer größeren Resonanz als in manchem Jazzclub. Apropos Jazzclub, im Maritim spielte Freitag- und Samstagabend die meistbeschäftigte Band des Festivals „Anything but Judith“ vor nicht ganz voll besetzten Bar-Tischen. Das muss sich im nächsten Jahr ändern. In diesem Sinne: Das nächste ist immer das Schwerste. – Und das Schönste.

Quelle: www.womeninjazz.de

Rein ins Vergnügen!
Die City-Gemeinschaft Halle e. V. lädt ein!